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Zur Geschichte des Golmbergs

Auf dem Gipfel des Golmbergs erinnert ein schlichtes Holzkreuz an die Marienkapelle, die hier um 1435 errichtet wurde und kurze Zeit später in den Besitz des Klosters Zinna überging. Bis zur Zeit der Reformation soll hier reges Treiben geherrscht haben, danach verfiel die Anlage. In den Jahren 1562 bis 1568 verbaute Christoph von Hake die Abrisssteine der Marienkapelle in der Kirche von Stülpe. Noch heute sind dort die beiden Flügelaltare der Wallfahrtskapelle zu besichtigen.

Der Legende nach waren die Wallfahrten zum Golmberg so einträglich, dass die Zisterzienser im Laufe der Zeit einen Schatz anhäufen konnten, der später auf dem Gelände vergraben wurde. Die Adelsfamilie von Rochow soll lange Zeit nach diesem Schatz gesucht und ihn mit Hilfe von Wünschelrutengängern auch gefunden haben. Angeblich hat Adam Ernst von Rochow 1754 mit dem Golmbergschatz den Neubau des Stülper Schlosses finanziert.

Vorbesitzer des Schlosses in Stülpe war Hans von Hake (1472-1541), ein Angehöriger des märkischen Uradels. Anfang des 16. Jahrhunderts soll es in der Nähe des Golmbergs zu einer schicksalhaften Begegnung zwischen Hans von Hake und dem Benediktinermönch Johann Tetzel gekommen sein. Tetzel zog damals durch die Lande, um Ablassbriefe unters Volk zu bringen, mit denen sich Sünder von den Qualen des Fegefeuers freikaufen konnten. Weil der Bau des Petersdoms in Rom immense Summen verschlang, hatte man den Ablasshandel auf die Sünden bereits Verstorbener und auf zukünftige Sünden ausgeweitet. Der Überlieferung nach raubte Hake den Prediger aus, nachdem er selber einen solchen Freibrief für noch nicht begangene Sünden erworben hatte. In seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ schildert Theodor Fontane den Vorfall wie folgt: „Dieser Hake von Stülpe war es, der auf der Golmheide zwischen Jüterbog und Trebbin den Ablaßkrämer Tetzel überfiel und ihm, unter der höhnischen Vorhaltung den Ablaßzettel für noch zu begehende Sünden gestern von ihm gekauft zu haben’ die ganze Barschaft abnahm und den Kasten bergab in den Schnee rollte.“

Heute ist dieser „Tetzelkasten“, in dem die Bußgelder transportiert wurden, in der Nikolaikirche in Jüterbog zu besichtigen. Der Ablass für zukünftige Sünden gilt der Sage nach auch für die Sünden der zukünftigen Besitzer des Golmbergs.

Mehr zur Geschichte des Golmbergs finden Sie hier.




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