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Umweltstiftung contra Tabaklobby


Anzeige der Tabaklobby in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 25. Juni 2003:


Sehr geehrte Frau Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt,

Sie planen eine Steuererhöhung von einem Euro pro Zigarettenpackung.
Haben Sie auch bedacht, welchen Preis wir dafür bezahlen müssen?
  • Über die Hälfte der rund 50.000 Tabakwarenfachgeschäfte, Kioske und Großhandlungen werden in den finanziellen Ruin getrieben.
  • Bis zu 30.000 Arbeitsplätze bei Handel, Tabakpflanzern, Lieferanten und Industrie werden verloren gehen.
  • Die ohnehin finanzschwachen Gemeinden werden auf bis zu 100 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen verzichten müssen.
  • Legale und illegale Einfuhren von Zigaretten werden stark zunehmen und die erhofften zusätzlichen Einnahmen deutlich mindern.

Dieser Ausblick zeigt in aller Klarheit: Ihre Steuererhöhung hat drastische Auswirkungen und belastet Deutschland zu einer Zeit, in der wir schon das dritte Jahr in Folge ein zu geringes Wirtschaftswachstum verzeichnen. Dabei gibt es Alternativen.

Sie haben bei vielen Gelegenheiten für den konstruktiven Dialog plädiert. Wir sind gerne bereit dazu. Lassen Sie uns jetzt einen solchen Dialog führen und eine gemeinsame Lösung erarbeiten, ohne zwangsläufig Abertausende von Existenzen zu vernichten.

Mit freundlichen Grüßen
Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels e.V. (BTWE)
Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller e.V. (BTDA)
Bundesverband deutscher Tabakpflanzer (BdT)
Verband der Cigarettenindustrie (VdC)




Gegenanzeige der Umweltstiftung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 1.7.2003:


Sehr geehrte Herren Dr. Brückner*, Calantzopoulos, Zimmermann, Häussler und Chevalier**,

Ihr offener Brief an Ulla Schmidt soll noch offener beantwortet werden: Sie drohen mit dem Ruin der Zigarettenverkäufer. Sie warnen vor Arbeitsplatzverlusten in Ihren Reihen. Sie schrecken die Gemeinden mit Gewerbesteuerausfällen. Sie wollen Deutschland mit dem Hinweis auf die Folgen der Tabaksteuererhöhung für unser Wachstum erpressen. Und Sie suchen den konstruktiven Dialog mit einer Ministerin, deren Gesundheitssysteme besonders Ihretwegen krank sind. Die Steuererhöhung ist für Sie bitter, aber insgesamt heilsam, denn:
  • Die Hälfte der Tabakwarenfachgeschäfte, Kioske und Großhandlungen wird sich umstellen und andere, gefahrlose Bedarfsartikel und Konsumgüter verkaufen.
  • Für verlorene Arbeitsplätze werden sich neue Betätigungsfelder finden: Nach Abschaffung der Todesstrafe mussten sich die Henker auch neue Jobs suchen.
  • Die finanzschwachen Gemeinden bekommen ihre Gewerbesteuer auch dann, wenn junge Leute statt Zigaretten (z.B.) Kinobesuche, Pommes oder Lippenstifte bezahlen.

In der Tabak-Republik Deutschland gibt es 16,7 Millionen Raucher, und immer mehr Kinder werden von Ihnen süchtig gemacht. Die medizinische Versorgung der Tabak-Kranken kostet Milliarden – 110.000 Menschen kostet Ihr „Genussmittel“ jährlich das Leben.

Der Rauch einer einzigen Zigarette verpestet 19.000 Kubikmeter Luft und nimmt Nichtrauchern die Lust zum Atmen.

Sie selber rauchen (nach unseren Informationen) nicht, unterlaufen aber die Anti-Tabak-Konvention der WHO. Ihre Lobby hat das Tabak-Werbeverbot bekämpft, weil Sie wissen: Ohne Werbung ist die Lizenz zum Töten nichts wert. Die Sucht beginnt mit Suggestion. Und die braucht die Wucht Ihrer Werbemillionen.

Mit dieser Anzeige, die alle Bundestagsabgeordneten gesondert erhalten, wollen wir den Wahnsinn beim Namen nennen: Sie, die Zigarettenmacher, wehren sich gegen Steuern, die eine Teil jener Schäden bezahlen sollen, die Sie verursacht haben. Unsere Empfehlung an die Bundesregierung: Machen Sie Zigaretten unbezahlbar. Und verwenden Sie die Tabaksubventionen (jährlich 100 Mio. Euro) lieber für die Aufklärung gegen das Rauchen.

Mit freundlichen Grüßen

Dieter Mennekes-Umweltstiftung


Kopie: Ethikkommission des Deutschen Bundestages

* Geschäftsführer, Verband der Cigarettenindustrie
** Vorstände der Marken: Marlboro, Lucky Strike, West, Camel





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